DAS PROJEKT
Entstehung:
Die Stadt Buchen stand in den 90er Jahren vor einer fast unlösbaren Aufgabe: 2500 russlanddeutsche Neubürger mussten in die damals vorhandene 14 000 Einwohner zählende Bürgerschaft integriert werden.
So erlebte Buchen eine dramatische Drogenkriminalität unter russlanddeutschen Jugendlichen, die das Land Baden-Württemberg zwang, eine "SOKO Schneewind" einzurichten, um der Beschaffungs- und Dealerkriminalität Herr zu werden... Vor diesem Hintergrund initiierte Stadtrat Volker Schwender für alle interessierten Jugendlichen Buchens mit aber auch ohne Migrationshintergrund das „Integrationsprojekt Hiphop-Breakdance“. Es sollte auch Präventionscharakter haben. Das war im Herbst 1999.
So entstand (14 Jahre... später, 2013!) auch der Name: Projekt 99.
Diese beiden waren am Erfolg des Projektes rege beteiligt: Zylfi + Lutfi wollten im Jahre 1999 in der Sporthalle der Schule - in welcher heute noch das Training stattfindet - in der 6. Stunde unbedingt "Breaken". Daraus wurde regelmäßiges Training und schließlich die erste erfolgreiche Tanzgruppe aus der Umgebung "Turbo Street Breakers" mit der tollen Zusammenarbeit von Russlanddeutschen, Albanern und Deutschen. Vielen Dank! Schade, dass ihr in den Kosovo zurück musstet...
Entwicklung:
Vor allem auch in Kreisen russlanddeutscher Jugendlicher war ein Bedarf. Also: Weg von der Straße, hinein in die Halle, dem Bewegungsdrang rhythmisch freien Lauf lassen, dem Lebensgefühl tänzerisch Ausdruck verleihen, sich künstlerisch präsentieren. Diese Art der Selbstverwirklichung setzte bis dato eine Eigendynamik frei, die an Kreativität kaum zu wünschen übrig lässt.
Die anfänglich 5 Jugendlichen brachten die Motivation zum Tanzen mit. Die Initiative ließ ihnen die Freiheit Musik + Breakdance-Moves selbst zu wählen. Um anderen zu zeigen, „was wir können“, gingen sie auf Buchens Straßen + Plätze. Der Beifall motivierte zusätzlich.
Die Initiative organisierte Auftritte bei Stadtfesten, die Breakers wurden in der Presse abgelichtet, bekannt, die Teilnehmerzahl wuchs. Nun wollten sie regelmäßig 2 mal die Woche trainieren, ein markantes Hiphop-Outfit und einen Namen haben. Die "TurboStreetBreakers" (TSB) waren geboren. Bald organisierte die Initiative Auftritte im Umkreis von Buchen. Die Presse berichtete wieder. "Wir wollen den Durchbruch schaffen, und zwar bundesweit", war nun der Anspruch der Tänzer.
Einige Jahre später - nach vielen Auftritten und regelmäßigem Training - zwischen 2004 und 2007 kamen und gingen einige Tänzer und es gab Veränderungen. Man brachte neue Tanzrichtungen und Musik mit ein, viele Tänzer entdeckten weitere Tanzstile wie Popping, Locking, New Style, etc. für sich. 2005 schaffte Stas Lasarev bei der Tanz-Show Dance Star auf VIVA den Sprung in die TOP 5 und wurde bundesweit bekannt. Auftritte folgten.
2008 gab es große Veränderungen. Die "alten" Tänzer gingen zum Großteil neue Wege (Beruf, Studium, Selbstständigkeit, andere Interessen) und so kam zum ersten Mal der Gedanke auf, sich um Nachwuchs zu kümmern. Doch wollte man sich nicht nur darauf konzentrieren, sondern weiterhin auftreten, sogar an Meisterschaften teilnehmen. Unter der Leitung von Kevin Sauer bildeten sich die erfolgreiche "Infinity Crew" sowie die Nachwuchs-Gruppe "Turbo Skillz". Beide Gruppen hatten seit Gründung Erfolg u.A. bei den deutschen Meisterschaften (GDM, German Dance Masters Top 10). 2009 toppte Infinity Crew alles bisher Erreichte bei Germany's next Showstars auf Pro7. Sie erreichten das Finale und wurden bundesweit im TV ausgestrahlt. Es folgten unzählige Auftritte.
Zwischen 2010 und 2012 gab es wieder große Veränderungen. Stas Lasarev tanzte bereits erfolgreich bei WoMans Work in Aalen/Stuttgart, die 2008 schon deutscher Meister wurde. 2010 stießen auch Swetlana Samkowa und Kevin Sauer in die Gruppe hinzu und erreichten die Teilnahme bei den Weltmeisterschaften (HHI, Hip Hip International) in Las Vegas und kamen unter die TOP 20 der weltbesten Crews. 2011 folgte das gleiche Szenario! Das Integrationsprojekt wurde aber nicht vernachlässigt. Im Herbst 2011 kamen Projektleiter Volker Schwender und Choreograf/Tänzer Kevin Sauer wieder zu dem Entschluss, den Nachwuchs mehr zu fördern. Daraus entstand der nächste Erfolgsgarant "ConneXion".
Ein gutes Jahr Vorbereitung ist vergangen, Ende 2012 waren die ersten Qualifikationen für die Meisterschafts-Saison 2012/2013 (Organisationen GDM, UDO) erfolgreich mit 1. und 2. Plätzen abgeschlossen. im März 2013 der nächste Erfolg: Deutscher Meister bei GDM unter 18 Jahren, leider aber nur 4. Platz bei UDO under 18 Novice. Bei den UDO Meisterschaften reichte es trotzdem zur Teilnahme bei den Weltmeisterschaften in Glasgow, Schottland, welche im August 2013 stattfanden. Bei den GDM Meisterschaften gab es zum ersten Mal kein internationales Weiterkommen mehr aufgrund von Lizenzproblemen...
Nachdem sich zwei Tänzer von ConneXion entschieden, sich auf B-Boying zu konzentrieren, gab es im Mai/Juni nochmals eine Veränderung der Formation. Laut UDO Reglement dürfen 25% der Gruppe über 18 Jahre alt sein, so entschied man sich kurzerhand, dass der Trainer Kevin Sauer mit einsteigt. Auch die 13 Jahre junge Vita Chlopkov schaffte den Einstieg in die Gruppe und startete zum ersten Mal Auftritte überhaupt, und das bei einer Weltmeisterschaft! So war man wieder bei 8 Personen angelangt, eine gute Ausgangslage für dynamische Formationswechsel und einem guten Show-Aufbau.
Hartes Training für 4 Monate brachte am 25. August 2013 den bisher größten Erfolg: ConneXion holt sich den Weltmeistertitel (UDO Under 18 Novice)!
ConneXion besteht Ende 2013 aus folgenden Tänzern:
Jem Lachmann, Lea Windhager, Celine Carcarlar, Robin Spohrer, Tiziano Damigella, Merlin Heiden, Vita Chlopkov und Kevin Sauer.
Ziele:
Ziel unserer Projektarbeit ist es, sowohl projektintern Anerkennung für die erworbenen Kompetenzen zu bekommen, als auch extern durch Präsentation und Wettbewerb (Contests) zu gewinnen. Gleichzeitig ist die Anerkennung von Leistung Voraussetzung jeglicher Integrationsbereitschaft. Dem Rechnung zu tragen ist der "Mainstream" des Projektes. In der Konsequenz wurden möglichst viele Contests besucht und Auftritte organisiert, sowie befreundete Gruppen besucht und diese zum eigenen Training eingeladen. So entwickelte sich ein Netzwerk an Beziehungen und Kooperationen. 2011 kooperierten wir mit der Jugendmusikschule Buchen, die das Musical „Odysseus“ entwickelt, in das wir tänzerisch eingebunden waren.
2014 werden wir mit ConneXion wieder an den Meisterschaften der GDM und UDO teilnehmen.
Des Weiteren schicken wir zum ersten Mal unsere Kids ins Rennen! Wir sind gespannt, was man nach einem guten Jahr Training erreichen kann!
Highlights:
Die TSB nahmen erfolgreich an regionalen Contests teil. Es wurden Videos vom Training und von Auftritten gedreht, eine Homepage gebastelt (ehemals www.turbostreetbreakers.de). Die Initiative organisierte größere, überregionale Auftritte. Der Bekanntheitsgrad wuchs parallel zur Teilnehmerzahl. SWR3-TV meldete sich, drehte ein Feature...
Neue Ideen keimten: Nicht nur Breakdance, auch HipHop-Choreos werden einstudiert. Es entwickelten sich Riesentalente, Großauftritte wurden organisiert mit Radio Regenbogen, mit dem Saarländischen Rundfunk, bis zu Radio 7 im Vorprogramm von US5!! 2004 dann die Nominierung unter die besten 10 in der Kategorie "Soziales Leben" beim Landeswettbewerb "Echt Gut!-Ehrenamt in B-W".
- 2005 zieht Stas Lasarev ins Finale von "DanceStar 2005" und wird von VIVA + Detlef D! unter die besten 7 platziert.
- 2008 wird Stas (mit seiner anderen Gruppe WoMans Work) Deutscher Meister und qualifiziert sich für die World Hiphop Championships 2008 in Las Vegas.
- Seit September 2008 gibt es eine weitere, sehr erfolgreiche Gruppe aus unserem Integrationsprojekt: "Infinity Crew". Diese Tänzer/innen im Alter von damals 14-26 Jahren legten geradezu einen Senkrechtstart hin. Bereits nach einem halben Jahr (im März 2009) qualifizierten sie sich 2009 für das Finale der Deutschen Meisterschaften (Organisation GDM) als die mit Abstand jüngste Formation (Altersschnitt:16,8) in der Adultklasse (Ü18) und ertanzten sich Platz 8 von 28 Finalisten aus Deutschland und Österreich (zum Vergleich der Altersschnitt der Sieger: 26 Jahre).
- Im Mai 2009 qualifizierten sie sich beim Casting von PRO7 für die Sendereihe „Germany’s next Showstars“ für das Halbfinale (die 20 besten von ursprünglich 300) und schließlich für das Finale (TOP 10).
- 2010 qualifizierte sich “Infinity“ erneut für das Finale der Deutschen Meisterschaften (Organisation GDM) in Dortmund und erreichte in der Adultklasse Platz 9.
- 3 Tänzer/in des Integrationsprojektes – Stas Lasarev, Swetlana Samkowa, Kevin Sauer – qualifizierten sich 2010 gleichzeitig für die Hiphop-Weltmeisterschaft in Las Vegas mit WoMans Work.
- 2011 (26.03.) gewannen WoMans Work dann die Deutsche Meisterschaft (Organisation GDM), qualifizierten sich damit erneut für die WM in Las Vegas (Organisation HHI).
- WoMans Work wurde am 10.04.11 in Paris Vize-Europameister (Organisation UDO). Bei der WM in Blackpool, England (Organisation UDO) Ende August 2011 belegten sie den 5. Platz.
- In ihrer ersten Saison 2012/2013 holte sich ConneXion den Deutschen Meistertitel (Organisation GDM) in der Kategorie Varsity.
- Auch die Qualifikationen wurden alle mit 1. und 2. Plätzen abgeschlossen (Organisationen GDM und UDO).
- Am 25.08.2013 wurde ConneXion Weltmeister in der Kategorie Under 18 Novice beim Finale in Glasgow, Schottland (Organisation UDO).
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